Rotary
International
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Die Kindheit des Paul Harris
Paul Harris wurde am 19. April 1868 in Racine geboren,
einer kleinen Stadt in Wisconsin in der Nähe des Lake
Michigan. Er wuchs bei seinen Großeltern in Wallingford,
Vermont, auf. Grund hierfür war das Scheitern des Vaters
in der Selbstständigkeit, was ihn in finanzielle
Engpässe brachte. Harris’ Eltern blieb nichts anderes
übrig, als die beiden Söhne Paul (drei Jahre) und Cecil
(fünf Jahre) den Großeltern zur Erziehung zu überlassen.
Paul Harris und sein Bruder erlebten bei den Großeltern
eine normale Kindheit auf dem Lande. Harris fing im
jungen Erwachsenenalter ein Studium der
Rechtswissenschaften an, welches er 1891 an der State
University of Iowa abschloss. Ein Lehrer von Harris
sagte einmal, um als Rechtsanwalt Erfolg zu haben, müsse
man erst einmal fünf Jahre in einer kleinen ländlichen
Stadt arbeiten, um sich dann der Großstadt stellen zu
können. Dies war jedoch nicht Harris’ Weg. Er wollte
keinen konventionellen Weg gehen und ging nach dem
Studium nicht in seinen erlernten Beruf, sondern begab
sich auf eine fünfjährige Reise. In dieser Zeit war er
nicht nur in amerikanischen Städten unterwegs, sondern
fuhr auch nach Übersee. Er besuchte England, Irland,
Frankreich, die Schweiz, Österreich, Deutschland und
Belgien.
Im Jahre 1896, nach fünfjähriger „Städtereise“, ließ
sich Harris in Chicago nieder, um sich eine Existenz als
Rechtsanwalt aufzubauen. Es stellte sich relativ schnell
heraus, dass der Aufenthalt in Chicago eine harte Zeit
werden würde, da ihm der Zugang zur Geschäftselite
Chicagos versagt blieb. „I made my meager resources
stretch as far as I could but to get started in the
practice of law was more difficult than I had expected
it to be.” Es gab laut seiner Aussagen drei verschiedene
Typen von jungen Anwälten: Die einen hatten eigenes Geld
oder Geld aus der Familie, die anderen hatten
einflussreiche Freunde und die dritten, zu denen sich
Harris zählte, kamen gerade so über die Runden. Er
stellte sich in jener Zeit immer wieder die Frage, wie
er als Junge vom Land, der es gewohnt war, nette
Nachbarn zu haben, in einer Stadt wie Chicago ohne
soziales Netzwerk überleben könne: „Everywhere there
were people but nowhere a familiar face.” Harris wurde
immer mehr bewusst, wie wertvoll es ist, Freunde zu
haben. In ihm setzte sich immer mehr der Gedanke fest,
dass viele tausend junge Männer, die vom Land in die
Stadt kamen, das gleiche Problem hatten. Harris kannte
jedoch persönlich nur wenige von ihnen, so dass er auf
die Idee kam, man müsse diese jungen Männer
zusammenführen.
Die Gründung des ersten Rotary Clubs
Am 23. Februar 1905 setzte er seine Idee in die
Praxis um. Harris lud drei Geschäftsfreunde zu sich ein.
Sylvester Schiele (Kohlenhändler) war zu jener Zeit sein
bester Freund in Chicago, er wurde auch Präsident des
ersten Rotary Clubs. Gustavus Loehr (Bergbauingenieur)
und Hiram Shorey (Konfektionär) waren die beiden anderen
der ersten Runde, sie blieben jedoch nicht lange im
Club. Die Treffen wurden abwechselnd in den
Geschäftsräumen der Mitglieder abgehalten, in einer Art
Rotationsverfahren, wodurch auch der Clubname Rotary
entstand. Später traf man sich abwechselnd in
Restaurants und Hotels. Charakteristisch für Rotary war,
dass aus jeder Berufsgruppe nur einer Mitglied im Club
werden konnte, was bis zum heutigen Tag noch weltweit
praktiziert wird. Manfred Wedemeyer stellt sehr deutlich
das Berufsgruppenprinzip dar, das die heutigen Service
Clubs immer noch praktizieren. „Um den Freundeskreis und
vielleicht auch die Geschäftstätigkeit nach den
verschiedenen Seiten hin zu entwickeln, wurde ferner
beschlossen, aus jedem Geschäftszweig oder Beruf nur
einen hervorragenden Vertreter aufzunehmen.“ Diese
Vereinbarung hatte in jener Zeit auch eine existenzielle
Bedeutung. Chicago war damals ein Spielball des
unregulierten Kapitalismus, so dass es nur klug war, die
Berufe möglichst heterogen zu halten, um einem internen
Konkurrenzkampf entgegenzuwirken. Die Vermeidung von
Konkurrenz in den Zusammenschlüssen war jedoch nicht der
alleinige Grund dieser Vereinbarung. Vielmehr wollte man
einen Kreis von jungen Männern schaffen, die
berufsübergreifend Freundschaft schließen und sich
inhaltlich austauschen konnten. „Es ist ein rotarischer
Grundsatz, dass jeder aus der Kenntnis seines Berufes,
aus der Fülle seiner Lebenserfahrung, aus der Liebe zu
seinem Fachgebiet Mitteilung macht, damit alle
bereichert werden.“
Das Rotary Emblem
Seit 1905 hat sich das Emblem von Rotary, das zu
Beginn ein einfaches Rad darstellte, über die Jahre
verändert. Ursprünglich kam die Idee des Rades durch das
rotierende Prinzip der Treffen zustande.Im Jahre 1905
entwirft Montague „Monty“ Bear, ein Mitglied des Rotary
Clubs Chicago, ein mit Stahl beschlagenes, 13-speichiges
Wagenrad. Dies sollte zum einen das rotierende Prinzip
der Treffen darstellen; zum anderen war es auch ein
Symbol der Zeit, da sich damals die Automobilindustrie
in ihrer Anfangsphase befand. Das erste Emblem bestand
jedoch nur ein Jahr, da sich viele Mitglieder darüber
beschwerten, dass das Emblem zu statisch sei und etwas
Bewegung bräuchte. Daraufhin fügte Monty im Jahre 1906
Wolken beidseitig unter das Rad, welche von einigen
Mitgliedern jedoch als Staub unter dem Rad identifiziert
wurden. Als es im Jahre 1910 bereits 16 Clubs in den
Vereinigten Staaten gab und die „National Association of
Rotary Clubs“ gegründet wurde, sollte sich diese
Veränderung auch im Emblem verdeutlichen.
Im Jahre 1912 war Rotary bereits international aktiv,
woraufhin auf dem ersten Weltkongress in Duluth/USA ein
neues Emblem entworfen wurde. Dieses neue Rad hatte nun
zusätzlich Zähne. „Ein Zahnrad wird bereits Ende 1910
vom R.C. Pittsburgh als Clubabzeichen verwendet.
Königsblau und Gold werden die Farben Rotarys.“ Die
Farben werden wie folgt erläutert: „The blue stands for
constancy of purpose, and the gold for the pure standard
upon which rotates the wheel of eternal progress.“
Dietrich Dickertmann vom Rotary Club Trier prägte in
diesem Zusammenhang den Satz: „Rotary ist Beständigkeit
im Fortschritt“. Das Emblem aus dem Jahre 1912 war über
Jahre das Aushängeschild von „Rotary International
Association“ - bis zehn Jahre später Oscar Bjorge (R.C.
Duluth) das Rad aus technischer Sicht als
funktionsunfähig ansah und deswegen dem Zentralvorstand
einen neuen Entwurf vorlegte. Kaum vom Zentralvorstand
im Jahre 1922 angenommen, beschwerte sich der Präsident
des R.C. Los Angeles, Will Forker, „[...] dass das Rad
ein Zwischenrad sei, da es keine Vorrichtung zur
Kraftübertragung durch eine Welle habe. Daher schlug er
eine Änderung vor, die es zu einemrichtigen Antriebsrad
macht. Dem Einwand wird stattgegeben und eine Nabe mit
Bohrung eingeführt.“ Interessant ist in diesem
Zusammenhang, dass bereits im Jahre 1912 die „National
Association of Manufactures 1895“ ein gleiches Rad als
Firmenlogo verwendet. Obwohl diese Vereinigung bereits
zehn Jahre vor Rotary gegründet wurde, hat sich die
„National Association of Manufactures“ nie bei Rotary
über das Plagiat beschwert.
Rotary around the world
Harris hatte von Anfang an die Vision „Rotary Around
the World“. Oft wird die Ansicht geäußert, Rotary
sei wie ein Gummiball von Stadt zu Stadt gesprungen.
Harris war bei diesem Vorhaben auf viele Freunde
angewiesen, die er aus seiner Studienzeit hatte, und
auch auf Bekanntschaften aus der Zeit seiner
fünfjährigen „Städtereise“. Es war eine Zeit, die viel
Belastung mit sich brachte, da er neben diesem Vorhaben
weiterhin seiner Tätigkeit als Anwalt nachging. Im Jahre
1908 fand Harris den richtigen Mann, nämlich
Manuel Munoz, der die Idee nach San Francisco bringen
sollte. Munoz organisierte die nötigen Kontakte,
woraufhin im November 1908 der zweite Rotary Club
entstand. Der dritte Club wurde 1909 in Oakland, der
vierte in Seattle und der fünfte in Los Angeles
gegründet. New York, Boston und andere folgten. Harris’
fünfjährige „Städtereise“ hatte sich ausgezahlt. Bereits
1910 gab es 16 amerikanische Clubs, die sich in der
Nationalen Vereinigung der Rotary Clubs
zusammenschlossen.
Um 1909 herum veränderte sich die Sozialstruktur
der Clubs sehr stark. Immer mehr Mitglieder aus der
Oberschicht und Personen der Öffentlichkeit wurden in
die Clubs aufgenommen. Beispielhaft waren das neu
gegründete Großunternehmen Bell Telephone oder die
sprunghaft sich vergrößernde Gas- und Elektroindustrie,
aus deren Reihen Führungskräfte Mitglieder von Rotary
Clubs wurden. Es entstanden zunehmend Spannungen
innerhalb der Clubs. Der ursprüngliche Gedanke, dass
sich bei Rotary kleine, lokal ausgerichtete
Geschäftsleute treffen sollten, um sich gegenseitig zu
unterstützen, verschwand zunehmend. Aufgrund dieser
sozialstrukturellen Veränderungen innerhalb der Clubs
stand innerhalb kurzer Zeit nur noch der
Geschäftsgedanke im Vordergrund. Als Mitglied nahm man
davon Abstand, bei dem Einzelhändler, der nicht Rotary
zugehörte, einzukaufen. Dies führte dazu, dass gerade in
kleineren Städten sich langsam Vorbehalte der
Bevölkerung gegenüber Rotary aufbauten. Um diesen
Vorbehalten entgegenzuwirken, beschlossen die Chicagoer
Rotarier öffentliche Projekte zu unterstützen.
Im Jahre 1910 sprach sich Harris dafür aus, dass
die Mitglieder sich zurückhalten sollten, ausschließlich
in ihren rotarischen Kreisen Geschäfte abzuschließen, da
die Bevölkerung dieses Verhalten nicht guthieß. Nachdem
man sich in den Clubkreisen langsam von diesem Verhalten
distanzierte, konnte die Bevölkerung ihre Vorbehalte
gegenüber Rotary langsam abbauen, so dass man mehr Zeit
hatte, sich auf den Service-Gedanken der Clubs zu
konzentrieren. Sheldon prägte 1911 beim ersten
nationalen Meeting folgenden Grundsatz: „ […] man comes
to see that the science of business is the science of
human service. He comes to see that he profits most who
serves his fellow best.” Dieser Satz ging für die
Rotarier in die Geschichte ein und wurde später
verändert zu dem noch heute bestehenden Satz „he profits
most who serves the best“.
Die Jahre 1910 und 1911 waren nicht nur infolge der oben
geschilderten strukturellen Veränderungen, sondern auch
aufgrund geographischer Umorientierungen zwei der
wichtigsten Jahre im Leben von Harris. Im Jahre 1910
wurde der erste Rotary Club außerhalb der USA in
Winnipeg (Kanada) gegründet. Die große Herausforderung
war für Harris jedoch, Rotary in Übersee bekannt zu
machen. Bei dieser Aufgabe stand Harris sein Freund und
Förderer Sheldon zur Seite. Sheldon hatte einen
Vertreter in London, den er besuchen wollte. Zudem hatte
der Rotarier Harvey C. Wheeler aus Boston eine
Geschäftsniederlassung in London. Wheeler musste Harris
nicht lange davon überzeugen, dass es ein Gewinn wäre,
in London den ersten ÜberseeClub zu gründen. Wheeler
wurde daraufhin erster Präsident von Rotary Club London,
und von da an ging „Rotary Around the World“. (1923
Schweiz, 1925 Österreich, 1927 Deutschland)
Inner Wheel
Im Jahre 1924 wurde parallel zu Rotary eine
weitere Service-Vereinigung, und zwar Inner Wheel,
gegründet. Frauen von Rotariern sollte damit die
Möglichkeitgegeben werden, sich selbst zu einer
Servicevereinigung zusammenzuschließen. „Inner Wheel ist
eine der größten internationalen Frauenvereinigungen,
deren Mitglieder weibliche An-gehörige von Rotariern und
Inner Wheelerinnen sind. Auch weibliche Mitglieder von
Rotaract, Ehefrauen von Rotaractern sowie aktive und
ehemalige Rotarierinnen haben seit neuestem Zugang zu
Inner Wheel.“ Gegründet wurde diese Organisation in
England; der erste Club entstand in Manchester. Die
Rotarier-Frauen hatten während der Abwesenheit ihrer
Männer im Ersten Weltkrieg soziale Aufgaben übernommen;
aus dieser Gemeinsamkeit heraus entwickelte sich die
Idee einer eigenen Servicevereinigung. Die Nähe zu
Rotary wird auch im Symbol erkennbar. „Inner Wheel ist
das in das rotarische Rad eingefügte Innere Rad.“ Inner
Wheel fühlt sich drei elementaren Zielen verpflichtet:
der Freundschaft,
dem sozialen Engagement,
der internationalen Verständigung.
Bis heute gibt es in 98 Ländern über
103.000 Mitglieder.Wichtig ist jedoch, dass Inner Wheel
eine eigenständige Serviceorganisation ist, die
unabhängig von Rotary International ihre eigene
Organisationsstruktur hat.
Grundsätze
Im Jahre 1926 wurden die „Aims and Objects“ von
Sidney W. Pascall und Vivian Carter (R.C. London)
entwickelt. Die „Aims and Objects“ gibt es in vielen
Service Clubs; sie stellen in einer kurzen Form die
Ziele und Absichten der Clubs dar. In vielen Clubs
werden zu Beginn des Clubabends oder bei einer
Neuaufnahme eines Mitglieds die „Aims and Objects“
verlesen. Hierdurch wird versucht, die traditionellen
Ziele und Absichten wieder stärker in das Zentrum des
Clublebens zu rücken. Rotary hat die „Aims and Objects“
in vier Dienstzweige unterteilt (Clubdienst,
Berufsdienst, Gemeindienst, Internationaler Dienst).
Im Jahre 1933 erfand Herbert J. Taylor die „Vier-Fragen-Probe“.
Demnach steht Rotary nicht nur für den Dienst am
Mitmenschen. Vielmehr geht es auch darum, im privaten
und beruflichen Leben eines Rotariers hohe ethische
Grundsätze zu pflegen. So soll die „Vier-Fragen-Probe“
für jede/n Rotarier/in Wegweiser zum richtigen Denken
und Handeln sein. Der Prüfauftrag lautet:
Ist es wahr?
Ist es fair für alle Beteiligten?
Wird es Freundschaft und guten Willen
fördern?
Wird es dem Wohl aller Beteiligten
dienen?
Interact Club
Im Jahre 1962 entwickelte sich ein weiterer Club
im „Schatten“ von Rotary, und zwar der Service- und
Gemeinschaftsclub Interact Club - International
Action. Der erste Club wurde in den USA gegründet und
steht Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren offen; die Ziele
orientieren sich an Rotary International. Vornehmlich
geht es darum, dass sich junge Menschen gemeinnützig und
sozial engagieren. Weltweit gibt es derzeit ca. 8.900
Clubs mit nahezu 200.000 Mitgliedern in 113 Ländern.
Rotaract Club
Im Jahre 1968 wurde der Rotaract Club
gegründet; es handelt sich dabei um eine von Rotary
International als selbstständig anerkannte Organisation.
In den 60er Jahren nahm Rotary International die
studentischen Unruhen und die Desorientierung der
Jugendlichen zum Anlass, sich um junge Menschen zwischen
18-30 zu kümmern. Die Idee war, eine Jugendorganisation
zu gründen, die sich an den rotarischen Zielen
orientiert. „Rotaract is a Rotary-sponsored service club
for young men and women ages 18 to 30. Rotaract clubs
are usually community-based or university-based and are
sponsored by a local Rotary club making them true
‘partners in service’ and key members of the Rotary
family.“ Laut der Zeitschrift „Rotaract News“ vom April
2004 gibt es derzeit in 156 Ländern 7.511 Rotaract Clubs
mit 172.753 Mitgliedern. Der Name „Rotaract“ steht laut
Rotaract Deutschland für „Rotary in Action“ ; hierauf
ist jedoch in der rotarischen Literatur kein offizieller
Hinweis zu finden. „Kameradschaft durch Dienen“ ist das
Leitziel des Rotaract Clubs, welches dem rotarischen
Ziel der Dienstbereitschaft im alltäglichen Leben nahe
kommt. Der Grundgedanke von Rotaract ist jedoch dem
Alter entsprechend „Lernen – Helfen – Feiern“ . „Ein
Rotaract Club besteht aus jungen Frauen und Männern im
Alter von 18-30 Jahren, die bereit sind, Vorbild zu sein
in der Umsetzung ethischer Grundsätze in Beruf und
Privatleben, und die gewillt sind, persönliches
Engagement in die Gemeinschaft Gleichgesinnter
einzubringen.“ Gegründet wird in der Regel ein Rotaract
Club von einem Rotary Club, der zugleich auf Dauer als
Patenclub fungiert und dafür einen Rotaract-Beauftragten
aus seinen Reihen beruft.
Die erste Rotarierin
Ursprünglich war die Mitgliedschaft in einem Service
Club nur für Männer gedacht. Dies änderte sich jedoch 80
Jahre nach der Gründung von Rotary. „On the morning of
4th may 1987, Sylvia Whitlock was driving along
the freeway to her job as an elementary school principal
when she heard the news on the radio. The U.S. Supreme
Court had just issued a ruling that, in essence, meant
that women could join U.S. Rotary Clubs.” Whitlock
schrieb als erste Präsidentin eines Rotary Clubs in den
USA und in der rotarischen Welt Geschichte. Die
Entscheidung des U.S. Supreme Court wurde damit
begründet, dass „[…] die Aufnahme von Frauen den
Zwecken des Rotary International, Freundschaft und
Dienstleistung, nicht entgegenstehe und deshalb das
Recht auf Vereinigung zugunsten des Schutzes der Frauen
vor Diskriminierung eingeschränkt werden müsse“. Rotary
International änderte im Jahre 1989 seine Satzung
entsprechend. Seitdem liegt es in der Hand der einzelnen
Clubs, ob sie weiterhin ein reiner Männerclub sein oder
ob sie Frauen den Zugang zu Rotary ermöglichen wollen.
Bis heute gibt es ca. 140.000 Rotarierinnen weltweit,
das sind ca. zwölf Prozent aller Rotarier. Im Jahre 1995
gab es in Amerika bereits acht weibliche Governors, was
für die Frauen bei Rotary einen großen Schritt bedeutete.
Quellen:
Charles, Jeffrey A. (1993): Service Clubs in American
Society: Rotary, Kiwanis and Lions, University of
Illinois.
Harris, Paul (1984/1965): Selections from My Road to
Rotary, Evanston, New Delhi, Sao Paulo, Stockholm,
Tokyo, Zürich.
Hearn, Wayne (2004): The other half, in: The Rotarian,
April 2004.
Hörndler, Rolf et al. (2003): Rotary ABC, Hamburg.
Jacob, Julie A. (2004): Madam President, in: The
Rotarian, April 2004.
Müller-Mees, Elke (1990): Männer unter der Keule: Rotary
und Lions, in: Gisela Völger, Karin von Welck (Hrsg.):
Männer Bande. Männer Bünde. Zur Rolle des Mannes im
Kulturvergleich, Köln.
Wedemeyer, Manfred (2002): Den Menschen verpflichtet. 75
Jahre Rotary in Deutschland 1927-2002, Hamburg.
Ziegler,
Wolfgang (2003): Ein Blick ins Archiv. Wie das
Rotary-Rad ins Rollen kam, in: Rotary Magazin 3/2003.
Zimmer, Annette (2002): Service Clubs heute - Tradition
und Perspektiven, in: Münsteraner Diskussionspapiere zum
Nonprofit-Sektor, Nr.18.
© Sebastian Gradinger, Universität Trier 2005
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